Johann Knop (1684 – 1755)

Johann was #3 in the Knoop Stammtafel. PDF available here.

Johann Knop (auch Knopp) get. Die festo Epiph. (6.1.) 1684, übernimmt den väterlichen Hof vermutlich 1709.  Zur Unterscheidung von seinem Vater Johan wird er zwischen 1710 und 1722 mehrfach “der Jüngere” oder “junior” gennant.

Johann übernimmt die Ämter, die auch sein Vater innehatte; als Bauermeister wird er 1738 genannt, als Deichvogt 1736, 1744, 1750 und 1756 und als Zollgegenschreiber 1736 und 1750.

1718 tauscht er Land mit dem Halbhufner Hans Brandt in Artlenburg, wobei er 40 Rthl. zuzahlt (E 42).  1721 erfolgt ein Landtausch mit seinem Bruder Hinrich Christoph, der 1713 durch Heirat den Gerstenkornschen Hof erworben hatte.  Johann gibt sein Land “auf den Höfen” ab und erhält dafür von seinem Bruder 3 Blöcke im Artlenburger Felde zwischen des Zöllners Land und der nach Marienthal gehörigen Jürgs-Hufe (E 34).

Aus einem Vergleich “wegen des Reihe-fahrens” vom 30.5.1733 über “Ungleichheit mit Verführung der Kaufmannsgüter von Lüneburg nach Lübeck”, den er als erster von 24 Zeugen unterschreibt, entnehmen wir, das er sich auch dem Fuhrgeschäft widmete (E 47).

1737 wurde im Amt Lauenburg ein Prozess geführt wegen der Lehnseigenschaft der Bauervogtshöfe und der damit verbundenen Erblichkeit der Bauernvogtsdienste.  Als der Bauernvogt Franz Christ.  Behrling in Witzeeze den Bauernmeistereid leisten soll, forderten die Beamten, dass er auf die Erbgerechtigkeit der Bauermeisterschaft verzichte.  Man droht, im Weigerungsfalle das Bauermeisteramt einem anderen zu geben.  Behrling klagt deshalb 9.5 beim Hofgericht des Herzogtums Lauenburg gegen das Königliche Amt Lauenburg, wobei er sich darauf beruft, dass bisher alle Bauermeisterereien des Amtes Lauenburg erblich gewesen sieen.  Als die Beamten 1738 bei vier anderen Bauermeistereien (Hohnstorf, Sassendorf, Krützen und Avendorf) das gleiche Ansinnen stellten, wird die Klage am 6.10. zum zweiten Male eingereicht.  Aussern Johann Knop (Artlenburg) schliessen sich folgende 17 Bauermeister an:  Burmester (Barförde), Grove (Bartelsdorf), Burmester (Besenhorst), Burmester (Duchhorst), Basedow (Basedow), Schuhmacher (Büchen), Burmester (Fitzen), Uhrbrock (Hamwarde), Poort (Kruckow), Burmester (Lütau), Grove (Pötrau), Kuhrwahl (Tespe), Bruhn (Wangebau), Lüdemann (Woort), Helwien (Hittbergen), Burmester (Schnackenbeck) und Grimm (Lanze).  Erst 1747 gibt das Amt nach.

Bei zahlreichen Beurkundungen in dem Amtsbüchern wird Johann als Zeuge genannt, so bei Ehestiftungen in Schnackenbeck.

1728 [E 39], 1729 [E 45] und 1744 [E 67]; in Artlenburg 1713 [E 27], 1730 [E 90], 1733 [E 49 u. E. 50], 1736 [E 56], 1737 [E 57 u. E 58], 1743 [E 77], 1745 [E 71] und 1748 [E 72], in Hohnstorf 1740 [E 61 u.E 63], 1740 zeichnet er hierbei mit seiner Hausmarke: 1744 bürgt er bei Jürgen Kahlbrock für 20 Rthl. [E 66].  er stribt am 4.9.1755 in Artlenburg, 71 Jahre 8 Monate alt, und wird dort am 8.9. begraben.  Er scheint sich während seines Wirkens in Artlenburg grosser Wertschätzung erfreut zu haben, denn wir lesen im Kirchenbuch, dass alle Tage, solange der Verstorbene über der Erde stand, eine Stunde geläutet wurde und dass von den Trauerleuten 8 Paare mit Mänteln bekleidet gewesen sind.

Johan Knop war wie sein Vater zweimal verheiratet gewesen.  Am 7.11.1709 heiratet er in Artlenburg die Jgfr. Lucia Maria Weiβhackin, die bereits 1714 verstirbt; sie ist vermutlich die Tochter vom Zöllner Johann Weiβhacke, der 1709 in der Ehestiftung von Johanns Schwester Anna Margreta auf deren Seiten also Zeuge genannt wird [E 35].  Die zweite Ehe ging er am 12.12.1715 ein mit der Jgfr. Sophie Magdalena Scharnwebers.  Es ist nicht bekannt, welches ihre Eltern waren und wann sie geboren wurde.  Sie starb am 13.5.1776 in Artlenburg, 80 ½ Jahre alt und wurde am 17.5 begraben.  Aus beiden Ehen entsprossen folgende Kinder, die in Artlenburg getauft wurden:

Aus 1. Ehe:

a) Johann, get. 10.12.1710   Er übernimmt nicht den väterlichen Hof, sondern übt den Beruf eines Zolleinnehmers aus. 1756 und 1757 [K 25] sowie 1770 [K 23] wird er als Zöllner, 1778 als Weggeldseinnehmer in Schönberg, Amt Schwarzenbeck, ab 1775 Amt Steinhorst erwähnt. 1760 wird er als Postwirt in Schönberg bezeichnet; er sitzt auf der Grosskätnerstelle, die um 1600 Simon Wedemeier gehört, die seit 166 dem Krugpächter gehört und als deren Besitzer 1698 der Postwirt Hans Ludwig Schmidt genannt wird [W 8].  Schönberg war am Frachtfuhrwesen auf der grossen Handelsstrasse Lübeck-Hamburg stark beteiligt.  Wann Johann starb, konnte noch nicht festgestellt werden.  Verheiratet war er zweimal.  Seine erste Frau, derem Namen wir nicht kennen, wurde am 25.6.1756 in Sandesneben begraben.  Ihr Alter wird beim Tode mit 50-60 Jahren angegeben.  Die zweite Ehe geht Johann am 22.4.1757 in Sandesneben mit Jgfr. Anna Elisabeth Bornen aus Lauenburg/Elbe ein.  Nähres ist über sie nicht bekannt.  Es konnte auch nich ermittelt werden, ob aus diesen beiden Ehen Kinder hervorgegangen sind.  In Sandesneben, wohin Schönberg eingepfarrt ist, sind zwischen 1750 und 1780 jedenfalls keine Geburten verzeichnet.  Auch im Konfirmandenverzeichnis erscheint der Name Knoop nicht [K 25].  Kinder aus 1. Ehe sind vielleicht anderwärts geboren, da die Möglichkeit besteht, dass Johann Knop vor 1756 noch nicht in Schönberg wohnte.

b) Barthold Christian, get. Dom. 9.p. Trin. 1713.  Er heiratet 1736 in die Hofstelle Nr.5 in Sassendorf ein. Siehe unter 6.

Aus 2. Ehe.ö

c) Georg Jacob, get. 25.11.1716.  Er übernimmt 1755 den väterlichen Hof in Artlenburg.  Siehe unter 7.

d) Hinrich David, get. 31.3.1719, verlässt Artlenburg und verzieht nach Mölln, wo er eine Familie gründet.  Siehe unter 8.